Es gibt neue Angebo(o)te!

Da meine Suche vorläufig auf Deutschland beschränkt bleibt und ich vor allem nach meiner Besichtigung der Catalina auf Curacao gezielt nach Booten dieses Herstellers in Europa gesucht habe, bin ich noch einmal fündig geworden.

Drei Boote möchte ich mir dieses Jahr noch anschauen:
eine Catalina, ein Nachbau einer Najad und eine Delphia.

Da alle drei Boote an der deutschen Ostseeküste zwischen Fehmarn und Kiel liegen, bietet es sich an, das an einem Tag durchzuziehen. An einem Samstag Ende November geht es früh auf die A24 in Richtung Norden – um 10:30 Uhr ist bereits der erste Termin.

Das erste Boot ist die Catalina, allerdings viel jünger als die auf Curacao. Sie ist auch ein wenig kleiner.

Die Catalina-Morgan 440 wurde 2005 das erste Mal zu Wasser gelassen, es gibt nur einen Vorbesitzer. Dem entsprechend ist der Zustand des Bootes sehr gepflegt.

Die Aufteilung des Bootes ist sehr gut gelungen. Der Salon ist ein wenig erhöht und wirkt fast schon wie ein Deckssalon. Er geht in eine sehr funktional eingerichtete Pantry über.
Die Fenster können in tropischen Gefilden von außen abgeschattet werden, was dort sicher sehr von Vorteil ist.

Die geräumige Kabine im Bug verfügt über eine eigene Nasszellen, die Heckkabine ebenso. An die Heckkabine schließt sich steuerbord wie bei der großen Catalina eine riesige begehbare Backskiste an, über die man auch vom Cockpit auf gelangen kann. Durch ein Luk gelangt man von dort auch in eine weitere Staukammer im Heck unter der Badeplattform. Hier ist viel Platz für Kompressor, Tauchflaschen und Ausrüstung.

Ein Boot, das mich träumen lässt …

Es hat nur einen kleinen Haken. Beim Preis muss noch hart verhandelt werden.


Das zweite Boot, ebenfalls auf Fehmarn, ist eine ältere Ketch. Sie stammt aus Schweden und ist ein wenig kleiner als die anderen Boote.

Aber es macht von den Bildern her einen guten und gepflegten Eindruck.

Auch die Ausstattung entspricht dem, was ich mir vorstelle. In den letzten Jahren sollen wohl um die 20.000 Euro in ein komplettes Refit geflossen sein.

Der Eindruck wird durch das Äußere nicht enttäuscht. Als ich allerdings in den Salon hinabsteige, spüre ich sofort: „Ne – ist für mich nicht stimmig, hier würde ich mich nicht wohl fühlen.“ Wobei das weniger der Zustand ist als mehr ein ganz subjektives Gefühl.

Eine Sache hat mich hier übrigens amüsiert.
In der Beschreibung war von zwei Nasszellen die Rede. Ich habe aber nur eine gesehen – vorn, bei der Bugkabine. Wo ist die zweite?

Im Durchgang auf Steuerbord vom Salon nach Achtern in die Heckkabine befindet sich ein Wandschrank zur Bordwand hin. Ich bin neugierig. Zwei hohe Türen lassen sich wie zwei Flügel nach links und rechts öffnen, und dahinter … – eine Toilette und ein Waschbecken. Die beiden Türen verschließen diesen Durchgangsraum nach links zum Salon hin und nach rechts zur Eignerkabine und es entsteht dadurch die zweite Nasszelle.

Wäre nicht unbedingt mein Geschmack, aber Not und enge Platzverhältnisse machen erfinderisch.


Zum dritten Boot geht es auf nach Kiel. Der Termin ist Nachmittags, der Eigner selbst wird mir das Boot zeigen.

Delphia ist die Bootsreihe einer relativ jungen Werft in Polen.

Dieses angebotene Boot ist auch nur 40 Fuß lang, aber gegenüber der Ketch vom Vormittag ein reines Raumwunder. 4 Kabinen mit je 2 Kojen bieten bis zu 8 Leuten reichlich Platz. Der Salon ist sehr hoch und wirkt durch die großzügigen, weit ins Oberdeck hinein gezogenen Fenster riesig.

Es ist ein tolles Boot, aber eher für kürzere Törns gedacht als um dauerhaft darauf zu leben. 40 Fuß bleiben 40 Fuß – auch wenn die Aufteilung noch so durchdacht und gelungen ist. Wer aber ein Boot sucht, um damit für eine Woche oder auch zwei unterwegs zu sein und ggf. auch Gäste mitnehmen möchte, für den ist die Delphia sicherlich eine Überlegung wert.


Ich nutze die Gelegenheit, um schnell noch meiner Nichte einen Besuch abzustatten (sie studiert seit diesem Sommer in Kiel) und mache mich dann auf die Heimreise.